Müsli oder Mut?
Warum wir jeden Tag tausende Entscheidungen treffen – und weshalb die Fähigkeit, überhaupt zu entscheiden, eine zentrale Kompetenz für Menschen in Verantwortung ist.
Hast du heute schon Müsli gefrühstückt?
Falls ja – herzlichen Glückwunsch! Dann hast du bereits eine ziemlich gute Entscheidung getroffen – und bist, ohne es zu merken, mitten in einem Prozess, den wir alle tagtäglich tausendfach durchlaufen.
Entscheidungen begleiten uns überall: im Supermarkt, im Meeting, auf dem Weg zur Arbeit. Schon bevor der Tag richtig begonnen hat, stehen wir vor Dutzenden kleiner Wahlmöglichkeiten.
In einem durchschnittlichen Supermarkt gibt es rund 10.000 Produkte.
Im Müsli-Regal warten 20, 30 oder mehr Sorten: Crunchy, zuckerfrei, mit Beeren, mit Nüssen, glutenfrei … Die Auswahl ist riesig. Und genau hier beginnt das, was uns auch im Berufsalltag ständig begegnet: Entscheiden unter Komplexität.
15.000 Entscheidungen pro Tag – und die wichtigste oft zuletzt
Laut Studien treffen wir täglich zwischen 10.000 und 15.000 Entscheidungen.
Die meisten davon blitzschnell und unbewusst – fast schon routiniert. Wir entscheiden, wann wir aufstehen, was wir anziehen, welche Mails wir zuerst lesen. Doch manche Entscheidungen wiegen schwerer - mit Abwägen, Zweifeln oder Mut. Manche betreffen nur uns selbst. Andere haben Auswirkungen auf Teams, Projekte oder ganze Organisationen.
Doch unabhängig von der Tragweite gilt:
Die größte Gefahr ist nicht die falsche Entscheidung, sondern die Entscheidungslosigkeit.
Nicht entscheiden ist auch eine Entscheidung – meist keine gute.
Denn wer Entscheidungen meidet, gibt Verantwortung ab. Es entsteht Stillstand, Unsicherheit oder Handeln nach dem Zufallsprinzip.
Gute Entscheidungen hingegen schaffen Klarheit und Richtung – selbst dann, wenn nicht alles vorhersehbar ist.
Warum Entscheiden so schwerfällt
Wir leben in einer Zeit, in der fast alles möglich scheint – und genau das macht es komplex.
Unklare Ziele, widersprüchliche Erwartungen, der Wunsch, es allen recht zu machen: All das führt dazu, dass viele Menschen – gerade in Führungsrollen – zögern.
Doch Handlungsfähigkeit entsteht nicht durch mehr Optionen, sondern durch innere Klarheit.
Wer weiß, was ihm wirklich wichtig ist, kann auch in unsicheren Situationen entscheiden – und dazu stehen.
Drei Fragen, die helfen, Entscheidungen zu klären
- Was ist mein Anliegen? – Wofür möchte ich Verantwortung übernehmen?
- Was ist mir wichtig? – Welche Werte leiten mich, auch wenn es schwierig wird?
- Was braucht die Situation jetzt wirklich – nicht nur theoretisch?
Diese Fragen bringen Bewegung in festgefahrene Entscheidungsprozesse. Sie holen uns raus aus dem Kopfkino und zurück in die Präsenz.
Entscheidungsfähigkeit als Schlüsselkompetenz
In Zeiten von Change Management, Führungsentwicklung und organisationaler Resilienz wird Entscheidungsfähigkeit zur zentralen Kompetenz.
Es geht nicht darum, jede Entscheidung perfekt zu treffen. Sondern darum, bewusst zu entscheiden – mit innerer Klarheit und Haltung.
Diese drei Aspekte helfen, Entscheidungsfähigkeit zu stärken:
- Selbstreflexion: Was treibt mich in dieser Situation wirklich an?
- Haltung: Welche Werte geben mir Orientierung, auch unter Druck?
- Präsenz: Wie bleibe ich handlungsfähig, wenn Unsicherheit zunimmt?
Entscheidungsfähigkeit ist trainierbar
Bei trainInstinct.® erleben wir immer wieder: Entscheidungsstärke ist keine angeborene Eigenschaft, sondern eine Haltung, die sich entwickeln lässt.
Wer lernt, Entscheidungen bewusst zu treffen, schafft Raum für Vertrauen – im Team, in sich selbst und im gesamten System.
👉 Kommt Ihnen das bekannt vor?
Dann lohnt es sich, genauer hinzuschauen: Wo entstehen in Ihrem Alltag Zögern, Zweifel oder Entscheidungsdruck?
Wir begleiten Sie dabei, Entscheidungsfähigkeit als Führungskompetenz zu stärken – individuell, reflektiert und praxisnah.